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Führungsstärke durch zielgerichtete Körpersprache entwickeln

Einzelcoaching mit Stefan PinterFührungskräftetraining mit dem Statuskonzept aus dem Improvisationstheater

Müssen Sie besonders stark sein, um als Führungsstärke zu beweisen? Gerade als Frau? Glücklicherweise lautet die Antwort „Nein“, sonst würden Unternehmen, Parteien und Sportteams wohl ausschließlich von 2-Meter-Hünen geführt, die an mythologische Helden aus uralten Sagen erinnern.

Führungskräfte müssen heute keine Helden mehr sein, die auf sich gestellt den Drachen erschlagen. Weil kreative und/oder produktive und/oder effektive Leistungen im Team erbracht werden. Erfolgreiche Führung bewirkt Sicherheit und daraus entsteht Vertrauen. Mitarbeiter, die Vertrauen haben, brauchen keine Helden vor sich, die ihnen Verantwortung abnehmen und ihren fehlenden Mut ersetzen. Sie werden selbst zu Helden, Experten, Kreativen,… die einen Beitrag leisten wollen.

Führungsstärke in diesem Sinn ist klares (non)verbales Agieren in herausfordernden sozialen Situationen. Sie zeigt sich in der Übereinstimmung von Körpersprache und wörtlicher Rede, in Übersicht und Souveränität gerade in offenen Situationen, die Stress auslösen, und in der Gestaltung von tragfähigen Beziehungen mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten in einem Team.

Kohärente Kommunikation und Beziehungskompetenz in Stresssituationen – wie kann das gelingen?

Zunächst sollten wir uns darüber klar werden, was es schwer macht, dieses Führungsverhalten zu zeigen. Erstens, Körpersprache ist spontan und unterliegt in geringerem Maß der willentlichen Kontrolle während wir meist ganz gut beeinflussen können, was wir sagen. Erst kürzlich war über eine Studie zu lesen, dass Schiedsrichter im Fußball gerade bei schwierigen Entscheidungen verstärkt Anzeichen von Unsicherheit zeigen. Das liegt einerseits an der Natur dieser Entscheidungen, aber auch daran, dass wir unter Stress weniger Kontrolle über unsere Körpersprache haben. Zweitens, Wahrnehmung ist schnell, assoziativ und oft oberflächlich. Menschen sind darauf angelegt, Abweichungen von der Normalität blitzschnell zu erfassen. Hinzu kommt, dass die große Mehrheit der Eindrücke unbewusst verarbeitet wird.

Wenn spontane Körpersprache auf oberflächliche Wahrnehmung trifft entstehen daraus Risiken und Chancen. Unklare und unsichere Botschaften erzeugen leicht Unsicherheit. Klarheit und Entschiedenheit strahlt dagegen aus und führt zu einem sich selbst verstärkenden Prozess, in dem das Team – angestoßen von einer Führungskraft – immer sicherer wird.

In meinen Workshops mit Führungskräften nutze ich das Statuskonzept aus dem Improvisationstheater, um die Fähigkeit zur zielgerichteten Körpersprache zu vermitteln. Das Improvisationstheater eignet sich dafür in besonderer Weise, weil es einen besonders herausfordernden Kontext anbiete, in dem eine klare Körpersprache für die Kooperation der Spielenden enorm wichtig ist. Die Spielenden kreieren im Moment und ohne Skript gemeinsam eine Geschichte. Oft wissen sie nicht, was als nächstes geschehen wird. Die Zukunft auf der Improbühne ist meist offen und ungewiss. Was kreiert wurde, lässt sich nicht oder nur sehr eingeschränkt korrigieren, d.h. unser Handeln hat immer Konsequenzen. Außerdem ist Zeit immer knapp; wir können nicht vorausdenken und unsere Pläne nicht kommunizieren und abstimmen. Das bedeutet, dass im Improvisationstheater Fehler unausweichlich sind.

Aufgrund dieser Besonderheiten haben sich „goldene“ Kommunikationsregeln bzw. Haltungen herausgebildet, die Improspieler verinnerlicht haben:

  • Vertraue deiner Intuition!
  • Sage ja (auch zu Fehlern)!
  • Lasse deinen Partner gut aussehen!

Darüber hinaus ist es für Improspieler wichtig, aufmerksam und konzentriert zu sein, Entscheidungen zu treffen und zu ihnen zu stehen und den Mitspielenden auf der Bühne klare Beziehungsangebote zu machen. In diesem Sinn erfordert Improvisationstheater Führungsstärke in einer besonders herausfordernden Situation.

Der Gründervater des Improvisationstheaters, Keith Johnstone, hat den Status „entdeckt“, um die Darstellung klarer Charaktere und spannungsreicher Beziehungen zu ermöglichen. Status unterstützt aber auch Führungskräfte dabei, zielgerichtet zu kommunizieren und vertrauensvolle Beziehungen zu gestalten.

Status ist etwas, das Menschen immer tun, um Beziehungen zu anderen Menschen zu gestalten bzw. um ihren Platz in Gruppen zu finden. Das geschieht mittels verbaler Kommunikation, Körpersprache, Bewegung im Raum, Nähe und Distanz,… Nicht gemeint ist der soziale Status im Sinne von „Mein Haus, mein Auto, mein….“. Jeder Mensch „spielt“ Status; entweder Hochstatus oder Tiefstatus. Zusätzlich können innerer Status (Welche Interessen und Ziele habe ich? Bin ich bereit, sie durchzusetzen?) und äußerer Status (Wie kommuniziere ich meine Ziele und Interessen?) unterschieden werden.

Hochstatus-Signale

  • Körperkontakt (Nähe)
  • Blickkontakt
  • Aufrechter Stand und Gang (größer werden)
  • Kopf ist gerade und beim Sprechen ruhig
  • lautes (selbstbewusstes) Lachen
  • tiefe entspannte Stimme / laute kräftige Stimme

Tiefstatus-Signale

  • Vermeidung von Körperkontakt (Distanz) bzw. einfühlsamer Körperkontakt
  • sich beim Sprechen im Gesicht berühren
  • Haltung: sich kleiner machen
  • Blicke: hinschauen, wegschauen, wieder hinschauen,….
  • Unruhige Bewegungen
  • Kopf ist beim Sprechen schräg oder bewegt sich
  • freundliches, flehentliches,… Lächeln
  • Hohe Stimme (z.B. bei Aufregung) / leise Stimme

Jeder Status hat Vor- und Nachteile. Hochstatus kann Autorität verkörpern und Respekt einbringen, aber auch Angst auslösen. Tiefstatus kann dazu führen, dass die eigenen Bedürfnisse vernachlässigt werden; er kann aber auch Sympathie erzeugen und in Verbindung mit einem klaren inneren Status zur erfolgreichen Verfolgung der eigenen Interessen beitragen. Welcher Status zum Ziel führt, hängt von der Situation ab oder vom jeweiligen Gegenüber. Weil kein Statusverhalten immer erfolgreich ist, bringt Vorteile, unterschiedliche Statuspositionen einnehmen zu können, also agil zu werden. Der Vorteil des Statuskonzepts für das Training von Führungskräften liegt darin, dass es auf relativ einfachen gut trainierbare körpersprachliche Signalen aufbaut. Diese werden von anderen Menschen ohne weiteres „verstanden“ und als Führungsstärke bzw. klare Beziehungsangebote interpretiert.

Ein Training mit Impromethoden macht außerdem Spaß. Und mit Spaß lernt es sich bekanntlich leichter. Im Improvisationstheater wurden Hunderte Übungen entwickelt, durch die auf spielerische Art geübt werden kann. Zum Beispiel kann Hochstatus trainiert werden, indem sie sich in die Rolle einer Königin / eines Königs begeben und sich gegenüber ihren Dienern konsequent im Hochstatus aufhalten. Oder die Teilnehmenden eines Workshops werden gebeten, als Mitarbeiter mit ihrer Chefin/ihrem Chef ein Gespräch zu führen und dabei zu versuchen, ihr/ihm ungesehen Grimassen zu schneiden – im Tiefstatus, aus dem unversehens Hochstatus wird.

Sie können aber auch sofort eigene Erfahrungen mit Ihrem Statusverhalten machen. Prüfen Sie einmal, welcher Statustyp Sie sind:

  • Gehen Sie zuerst durch eine Tür oder lassen Sie andere Menschen vor?
  • Weichen Sie zuerst aus, wenn Sie einem anderen Menschen (auf der Straße) begegnen?
  • Halten Sie Blickkontakt oder schauen Sie weg, wenn Sie den Blicken Anderer begegnen?

Oder machen Sie kleine Statusexperimente:

  • Überreden Sie einen anderen Menschen zu etwas, das dieser eigentlich nicht möchte (eine halbe Stunde früher oder später essen gehen / ein neues Restaurant ausprobieren / mit Ihnen den Platz tauschen / …)!
  • Halten Sie Blickkontakt länger bzw. weichen Sie Blicken bewusst aus!
  • Setzen Sie bewusst weitere Hoch- bzw. Tiefstatus-Signale ein!
  • Wählen Sie ein passendes „Mantra“ für einen hohen inneren Status: Ich führe hier Regie! Diese Rolle bestimme ich selbst! Ich weiß, was ich erreichen will! Ich habe mich entschieden!

Am besten, Sie fangen gleich an. Let´s play!

Ihr Coach

Ich bin zertifizierter Coach (CPCC), Psychodramatiker und Improtheaterspieler.

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Kundenstimmen

  • Wenn ich spiele, gibt das einen direkten Impuls. Es ist ganz anders als drüber zu reden. Wenn man redet, denkt man nach, aber spürt es im Körper gar nicht. Die szenische Exposition ist viel klarer. Da kommt viel mehr bei rum und man spürt mit allen Sinne, was da passiert.

    David Feldmann
    Physiker
  • Was es mir bringt spielerisch zu arbeiten? Es ist die Leichtigkeit, die dadurch entsteht. Es nimmt die Schwere, es nimmt auch die Angst vor bestimmten Dingen. Es bringt auch Freiheit.

    Simone Bloeß
    Yogalehrerin
  • Stefan schafft einen vertrauensvollen Raum, in dem sich die Teilnehmenden völlig frei ausprobieren können. Er hat ein tolles Gespür für die Gruppe und kann spontan darauf reagieren, wie es der Gruppe gerade geht. Er hat zudem das handwerkliche und professionelle Know-how, um mit den einzelnen Übungen die Gruppe immer wieder in neue Experimentierfelder zu führen.“

    Stephan Schill
    Stephan Schill
    Schauspieler und Trainer
  • Bei dieser Herangehensweise, körperlich über Dinge nachzudenken, habe ich gemerkt, dass die Erfahrung sehr lebendig macht und auch sehr lebendig in mir verankert. Ich gehe mit diesem Körpergefühl raus – und das bleibt.“

    Susanne Langer
    Coach
  • Ich war überrascht, dass ich es geschafft habe, mich selbst herauszufordern. Ich glaube, dass liegt daran, weil Stefan die Übungen gut durchdenkt, didaktisch gut aufbaut und methodisch gut erklärt.

    Tobias Schröder
    Tobias Schröder
    Eventmanager