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Speed Coaching: kurz, kürzer, effektiv!

Ich biete meinen aktuellen und potentiellen Coachingklienten mit wachsender Begeisterung ein Kurzcoaching an, auch Speed Coaching genannt, das nicht länger als 10 – 15 Minuten dauert und meist am Telefon oder über Skype durchgeführt wird. Die Vorbehalte gegen solche Miniformate im Coaching sind allerdings groß. Daher möchte ich meine Erfahrungen damit hier darstellen.

Wie lang muss ein Coachinggespräch sein, um effektiv und wirksam zu sein?

Coaching hat seinen Ursprung in der Psychotherapie und diese wiederum begann mit Freud, der eine Tradition von unzähligen Gesprächen im Rahmen einer meist mehrjährigen Behandlungsdauer begründete. Die nachfolgende Gesprächspsychotherapie nach Carl R. Rogers beinhaltete ebenfalls lange intensive Gespräche. Auch die systemische Wende in der Psychotherapie und die daraus hervorgegangenen Coachingschulen änderten daran wenig: die Schwenks und Wendungen im Beratungsgespräch mögen abrupter und provokanter geworden sein, aber stets galt eine angenommene Proportionalität von Gesprächsdauer und Wirkung.

Etwas modifiziert wurde dieser Blick auf die Wirksamkeit von Therapie und Coaching durch Steve de Shazer und Inso Kim Berg. Sie entwickelten in den 1970er Jahren die sog. systemisch-lösungsorientierte Kurztherapie. Mit Methoden wie der “Wunderfrage“ wird im Gespräch der Problemraum übersprungen und sofort auf Lösungen fokussiert. Lösungsorientierte Coachings können beispielsweise bei Entscheidungsprozessen schon nach einer Sitzung beendet sein. Normal sind aber immer noch mehrere Gespräche über einen Zeitraum von Tagen bis hin zu Monaten.

Was ist vor diesem Hintergrund von einem Coaching zu halten, das explizit und von vornherein auf 10 bis 15 Minuten begrenzt wird?

Ich sammle als Coach seit etwa drei Jahren Erfahrungen mit dem Speed Coaching. Zunächst im Rahmen meiner Ausbildung beim The Coaches Training Institute (CTI) und als Vorbereitung auf eine Prüfung zum Certified Professional Co-Active Coach (CPCC). Dabei habe ich auch mit Menschen gearbeitet, denen Coaching völlig unvertraut war. Mein Fazit bisher: Speed Coaching ist intensiv, auf den Punkt gebracht, es macht Spaß und bringt viel Energie.

2013 bin ich auf das Projekt eines Coachs aus London gestoßen, das mich begeistert hat. Shivani Mair organisiert seit 2012 sog. Coaching Flashmobs, bei denen Passanten auf der Straße gecoacht werden. Kein Gespräch soll länger als 10 Minuten dauern. Die Mission: den Ansatz des Coachings bekannt zu machen. Ich habe mich auf den Weg nach London gemacht und gemeinsam mit 15 anderen Coaches und Assistenten auf der weihnachtlich geschmückten Carnaby Street Coaching auf die Straße gebracht. Das Ergebnis: in vier Stunden haben wir mit über 170 Menschen über Coaching gesprochen bzw. ein intensives Speed Coaching durchgeführt.

Und die Wirkung? Hier einige Rückmeldungen der Teilnehmer:

Paul:
That was great! That one little step could change my life. After the speed coaching session I’m going to do new things and follow what needs to happen. The world would be better if everyone was coached!

Howie:
The answers became apparent as soon as we started speed coaching session. I got a real focus on the issue. Coaching is an interesting tool and it opened my eyes.
Our society needs more encouragement to have coaching conversations.

Kristine:
After the speed coaching session I feel good and courageous. I’ve often been scared of saying I’d like to be listened to, so really liked that the Our People’s Coach stop people in their busy life to give them a chance to stop and speak and look at life and find answers.

Speed-Coaching mit mir – was geschieht genau?

Das Gespräch wird durch einfache Fragen strukturiert:

Was soll das Thema sein?
Das Gespräch wird von Anfang an auf den Punkt gebracht: Worum soll es gehen? Was ist das Ziel? Wenn hier Unklarheit herrscht, kann die Klärung bereits ein wichtiges Ergebnis des Coachings sein.

Welches Ergebnis wünschst du dir?
Speed Coaching ist lösungsorientiert. Der Fokus wird schnell auf ein Ziel gerichtet.

Woran wirst du das bemerken?
Ein Ziel zu formulieren ist gut. Sich bereits jetzt so zu verhalten, als wäre es schon erreicht, ist besser. Ich nutze in meinem Coaching unseren wichtigsten Signalgeber – den Körper – um Ziel- und Lösungszustände zu verkörpern und zu verankern.

Was bringt dir das?
Das konkrete Ziel wird in einen größeren Zusammenhang gestellt. Wenn wir wissen, welche Bedürfnisse ein konkretes Vorhaben anspricht und wie es zu einem guten Leben beiträgt, entsteht zusätzliche Motivation.

Was wirst du tun?
Auch ein kurzes Coaching endet oft mit einer konkreten Vereinbarung zum Tun. Mit einem ersten Schritt auf dem Weg. Oder mit einer Frage, deren Beantwortung mehr Klarheit bringt.

Wie werde ich davon erfahren?
Am Ende des Gesprächs kann auch eine Rückmeldung an den Coach vereinbart werden. Das erhöht die Verbindlichkeit und sichert so das Ergebnis.

Diese Fragen geben dem Gespräch eine Struktur, ohne Korsett zu sein. Sie können, müssen aber nicht gestellt werden. Sie geben Orientierung, werden aber ergänzt durch Spontaneität und Intuition. Speed Coaching ist spielerisch und leicht. Deshalb macht es Spaß. Und deshalb ist es auch effektiv.

Ihr Coach

3 Responses
  1. Danke für den interessanten Blog-Beitrag. Dass Coaching kurz ist und schnell wirkt, habe ich schon immer geschätzt. Aber Speed-Coaching kannte ich noch nicht! Dieses neue Konzept findet ich echt interessant! danke für die Info! LG Kira Klenke

  2. Das kann sicher manchmal funktionieren. Strikt schematisches, unspezifisches Vorgehen ist wie mit Schrot ballern. Irgendwie trifft man immer! Von der Technik her ist es praktisch identisch mit dem NLP-Futurepace. Der ist allerdings meist der letzte von mehreren Schritten in vielen NLP-Formaten .
    Wenn du noch die Frage: wie wird sich das auf Deine Umwelt (Dein Beziehungssystem) auswirken hinzufügst, hättest Du noch einen Ökocheck dazu und die Technik wäre ansatzweise eine systemische.

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Kundenstimmen

  • Wenn ich spiele, gibt das einen direkten Impuls. Es ist ganz anders als drüber zu reden. Wenn man redet, denkt man nach, aber spürt es im Körper gar nicht. Die szenische Exposition ist viel klarer. Da kommt viel mehr bei rum und man spürt mit allen Sinne, was da passiert.

    David Feldmann
    Physiker
  • Was es mir bringt spielerisch zu arbeiten? Es ist die Leichtigkeit, die dadurch entsteht. Es nimmt die Schwere, es nimmt auch die Angst vor bestimmten Dingen. Es bringt auch Freiheit.

    Simone Bloeß
    Yogalehrerin
  • Stefan schafft einen vertrauensvollen Raum, in dem sich die Teilnehmenden völlig frei ausprobieren können. Er hat ein tolles Gespür für die Gruppe und kann spontan darauf reagieren, wie es der Gruppe gerade geht. Er hat zudem das handwerkliche und professionelle Know-how, um mit den einzelnen Übungen die Gruppe immer wieder in neue Experimentierfelder zu führen.“

    Stephan Schill
    Stephan Schill
    Schauspieler und Trainer
  • Bei dieser Herangehensweise, körperlich über Dinge nachzudenken, habe ich gemerkt, dass die Erfahrung sehr lebendig macht und auch sehr lebendig in mir verankert. Ich gehe mit diesem Körpergefühl raus – und das bleibt.“

    Susanne Langer
    Coach
  • Ich war überrascht, dass ich es geschafft habe, mich selbst herauszufordern. Ich glaube, dass liegt daran, weil Stefan die Übungen gut durchdenkt, didaktisch gut aufbaut und methodisch gut erklärt.

    Tobias Schröder
    Tobias Schröder
    Eventmanager