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Die Zeit der „guten“ Vorsätze für kluge Entscheidungen nutzen…

Der Jahreswechsel ist die Zeit der „guten“ Vorsätze. Leider hat der gute Vorsatz nach unserem Sprachverständnis und oft auch nach unserer Erfahrung nicht mehr Bindungskraft für darauf folgende Taten als ein netter Tagtraum. Das hat zwei Gründe: wir fassen Vorsätze, indem wir der Herde folgen und den Jahreswechsel dafür wählen, weil es üblich ist. Ein Bedürfnis nach Veränderung ist gerade dann vielleicht nicht vorhanden. Und wir fassen Vorsätze in einer Weise, die von Unkenntnis über die Voraussetzungen guter Entscheidungen geprägt ist. Dann haben wir vielleicht ein schön formuliertes Ziel, aber verhaltens-wirksam ist es nicht.

Daher mein erster Tipp: Prüfen Sie sich, wie ernst Ihr Veränderungswunsch bzw. Ihr Leidensdruck ist. Wenn Sie nur eine schwache Motivation spüren, dann verzichten Sie lieber auf den Neujahrsvorsatz und machen Sie sich eine schöne Zeit ohne Reue!

Mein zweiter Tipp: Wenn Sie einen Vorsatz fassen, dann formulieren Sie zuerst ein Haltungs-Ziel (auch Motto-Ziel)!

Ein Haltungsziel beschreibt die generelle Einstellung, die ein Mensch einem Thema gegenüber einnimmt. Es ist unsere innere Haltung, die darüber entscheidet, ob wir uns etwas wünschen oder ob wir einen Entschluss gefasst haben. „Ich möchte abnehmen.“ ist ein Wunsch. Unsere innere Haltung kann jedoch sein „Ich genieße gern.“ Dann werden auch detaillierte Diätpläne nicht dazu führen, dass unser Wunsch in Erfüllung geht. Diesen Zweck erfüllt erst eine Haltung, die nicht im Widerspruch zum geäußerten Wunsch steht, und die wir vorbehaltlos bejahen, z.B. „Ich liebe es, gesund zu genießen.“

Wie finde ich mein Haltungs-Ziel? Eine Quelle für reichhaltiges wissenschaftlich fundiertes Material finden Sie unter www.zrm.ch Im Rahmen des Züricher Ressourcen Modells haben Maja Storch und ihre Kollegen dort ihren Ansatz zur Formulierung von Verhaltens- bzw. Motto-Zielen dargelegt. Das Verfahrens können Sie auch sehr gut selbst durchführen:

  1. Suchen Sie sich ein Bild, das in Ihnen sofort ausschließlich positive Gefühle und Assoziationen hervorruft!
  2. Bitten Sie 2-3 Freunde, sich mit Ihnen dieses Bild anzuschauen und ihre Assoziationen zu formulieren. Sie hören zu und notieren sich die Worte, die für Sie „passen“. Das können Sie natürlich auch allein machen, aber dann gehen Ihnen womöglich viele Ideen verloren.
  3. Beantworten Sie die Frage: Welche der Assoziationen lösen bei mir ausschließlich positive Reaktionen aus? Solche Assoziationen bezeichnet Maja Storch als „Dessertwörter“…
  4. Beantworten Sie folgende Frage zu Ihren Dessertwörtern: „Warum reagiere ich in meiner gegenwärtigen Situation so ausgesprochen positiv auf diese Wörter?
  5. Schreiben Sie unter Verwendung der Dessertwörter auf: Was ist mir im Moment wichtig? das ist bei Maja Storch ein Resümee…
  6. Formulieren Sie aus dem Resümee ein Motto! Das ist dann das Haltungs-oder Motto-Ziel…

Ein gutes Motto-Ziel weckt ausschließlich positive Assoziationen und beschreibt, was ich will. Alle Ausdrücke, in denen Vermeidungen stecken, gehören nicht in ein Motto-Ziel; also „furcht-los“, „stress-frei“, „un-erschrocken“, „fröhlich-er“, aber auch „werde“, „will“, „möchte“ und „kann“.

Probieren Sie es aus! Nehmen Sie sich ein Bild…

Eine ähnliche Technik setze ich im Coaching ein, wenn ich mit meinen Klienten einen Lebenszweck (Life Purpose Statement) formuliere. Im Ergebnis steht ein Satz, der zwei Fragen innerlich klar beantwortet: Wer/Was bin ich? Was bewirke ich?

Wenn die innere Haltung klar ist „Ich liebe es, gesund zu genießen.“, fällt es oft ganz leicht, daraus ein spezifisches Ziel abzuleiten. Das können Sie dann nach der bekannten SMART-Methode tun, also Spezifisch (konkret), Messbar, Ausführbar (erreichbar), Realistisch, Terminierbar. Z.B. „Ab 1. Januar werde ich an den Wochentagen spätestens bis 18:30 Uhr ein gesundes Vollwert-Abendbrot gegessen haben.“

Wenn wir uns spezifische Ziele stellen, ist es ganz sinnvoll, sich vorab auch auf die Situationen einzustellen, in denen wir sie mal nicht erreichen können. Dann sind sog. Wenn-Dann-Pläne gut, durch die kleine Rückschläge in das Ziel bereits integriert werden: „Wenn ich einmal nicht bis 18:30 Uhr gegessen habe, dann werde ich nur noch ein kalorienarmes Trennkost-Essen zu mir nehmen.“

Motto-Ziel; SMART-Ziel; Wenn-Dann-Plan – das ist etwas aufwendiger, aber um so wirksamer. Schließlich haben wir lange mit jenen Gewohnheiten gelebt, die wir verändern möchte. Angesichts dessen erscheint mir das beschriebene Verfahren allemal angemessen.

Wenn Sie noch mehr Unterstützung brauchen, dann besuchen Sie die Website www.stickk.com Hier können Sie (leider nur in Englisch) Ihre eigenen Veränderungsimpulse konstruieren, in dem Sie beispielsweise eine Geldsumme für den Fall spenden, das Sie das Ziel nicht erreichen, oder indem Sie Ihr Ziel Menschen mitteilen, die von nun an Ihre Zeugen sein werden…

Ihr Coach

Ich bin zertifizierter Coach (CPCC), Psychodramatiker und Improtheaterspieler.

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Kundenstimmen

  • Wenn ich spiele, gibt das einen direkten Impuls. Es ist ganz anders als drüber zu reden. Wenn man redet, denkt man nach, aber spürt es im Körper gar nicht. Die szenische Exposition ist viel klarer. Da kommt viel mehr bei rum und man spürt mit allen Sinne, was da passiert.

    David Feldmann
    Physiker
  • Was es mir bringt spielerisch zu arbeiten? Es ist die Leichtigkeit, die dadurch entsteht. Es nimmt die Schwere, es nimmt auch die Angst vor bestimmten Dingen. Es bringt auch Freiheit.

    Simone Bloeß
    Yogalehrerin
  • Stefan schafft einen vertrauensvollen Raum, in dem sich die Teilnehmenden völlig frei ausprobieren können. Er hat ein tolles Gespür für die Gruppe und kann spontan darauf reagieren, wie es der Gruppe gerade geht. Er hat zudem das handwerkliche und professionelle Know-how, um mit den einzelnen Übungen die Gruppe immer wieder in neue Experimentierfelder zu führen.“

    Stephan Schill
    Stephan Schill
    Schauspieler und Trainer
  • Bei dieser Herangehensweise, körperlich über Dinge nachzudenken, habe ich gemerkt, dass die Erfahrung sehr lebendig macht und auch sehr lebendig in mir verankert. Ich gehe mit diesem Körpergefühl raus – und das bleibt.“

    Susanne Langer
    Coach
  • Ich war überrascht, dass ich es geschafft habe, mich selbst herauszufordern. Ich glaube, dass liegt daran, weil Stefan die Übungen gut durchdenkt, didaktisch gut aufbaut und methodisch gut erklärt.

    Tobias Schröder
    Tobias Schröder
    Eventmanager